Explosivkörper inmitten von Trümmern

Die Zerstörung des Kachowka-Stauamms am 06. Juni im Süden der Ukraine wird langfristige humanitäre Folgen haben.

Die momentan unkontrollierbare Überschwemmung des Flusses Dnipro hat bereits Tausende Zivilist*innen dazu gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Die Wasserfluten sind durch Müll, Chemikalien und andere schädliche Stoffe stark verunreinigt. Kläranlagen und Abwassersysteme sind nicht mehr funktionstüchtig. Felder wurden überschwemmt und tausende Menschen sind auf der Suche nach sicheren Unterkünften.

Darüber hinaus hat das Wasser Minen und nicht-explodierte Kriegsreste mitgerissen und in Städten und Dörfern verteilt, was eine zusätzliche Gefahr für die flüchtende Zivilbevölkerung und die sie unterstützenden Mitarbeitenden humanitärer Organisationen darstellt. Seit Beginn der russischen Invasion ist die Ukraine von einer Verseuchung durch explosive Kriegsreste in einem bisher noch nie dagewesenen Ausmaß betroffen. Diese konzentriert sich vor allem auf den Osten und Süden des Landes – insbesondere auf die Region um den Kachowka-Damm.

Das volle Ausmaß dieser Kontaminierung wird sich aber erst zeigen, sobald sich das Wasser aus den überschwemmten Gebieten zurückgezogen hat. Die vom Wasser mitgerissenen und verschobenen Landminen wird die Arbeit von Minenräumungsexpert*innen stark beeinträchtigen, da es schwieriger sein wird, Minen und andere explosive Kampfmittel zu finden und zu beseitigen.

Handicap International (HI) ist weiterhin besorgt über die durch den Krieg verursachten Schäden für die Zivilbevölkerung. Die Konfliktparteien sollten zu keiner Zeit und unter keinen Umständen verbotene Waffen wie Antipersonen-Minen oder Streumunition einsetzen. HI verurteilt aufs Schärfste jegliche Verletzungen des humanitären Völkerrechts und internationaler Menschenrechtsnormen.

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