Explosivkörper inmitten von Trümmern

Am 23. September 2024 kam es im Libanon zu einer erneuten Ausweitung der Gewalt. Israelische Luftangriffe trafen vor allem den Süden des Landes. Handicap International ist vor Ort und unterstützt besonders vulnerable Menschen.

 

Seit vielen Jahren wird der Libanon von verschiedenen Krisen geprägt, die bereits vor Oktober 2023 dramatische Auswirkungen für die Bevölkerung hatte. In Folge des Überfalls der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres, der Geiselnahmen durch die Hamas und den darauffolgenden bewaffneten Konflikt Israels mit der Hamas in Gaza, hat sich die Situation aber nochmal verschärft. Es kam zu gegenseitigen Bombardierungen zwischen Israel und der Hisbollah, letztere in Solidarität mit der militanten Palästinenserorganisation Hamas. Die Hisbollah feuerte seit dem 21. September 2024 rund 450 Raketen auf den Norden Israels ab.

Am 23. September 2024 kam es zu einer Ausweitung der Gewalt im Kontext des seit 11 Monaten andauernden Krieges in Gaza: Durch israelische Luftangriffe, vor allem auf den Süden des Libanon, wurden allein an diesem Tag 558 Menschen getötet und über 1.800 verletzt. Massive Bombardierungen von Wohngebieten zerstörten lebenswichtige Infrastruktur wie Krankenhäuser und zwangen Menschen dazu, vor der Gewalt zu flüchten. Laut libanesischen Behördenangaben wurden durch die Luftangriffe bereits mehr als 90.000 Menschen vertrieben.

Die dramatische Situation im Libanon zeigt einmal mehr, wer die Leidtragenden des Einsatzes von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten (EWIPA) sind: Menschen aus der Zivilbevölkerung. Die vielen Toten, Verletzten und Menschen auf der Flucht werden bei Bombardierungen von Wohngebieten in Kauf genommen. Angesichts des enorm zerstörerischen Ausmaßes der Gewalt ruft Handicap International (HI) die Konfliktparteien zu einer sofortigen Deeskalation auf und appelliert, den Schutz der Zivilbevölkerung in den betroffenen Regionen zur Priorität zu machen.

Besonders vulnerabel sind in dieser Situation Menschen mit Behinderung. Personen, die beispielsweise in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, können sich schlechter in Sicherheit bringen. Sie sind daher besonders gefährdet, bei Bombardierungen verletzt oder getötet zu werden. Auch der Bedarf an speziellen Medikamenten oder Hilfsmitteln macht Menschen besonders verwundbar. Neben Menschen mit Behinderung sind auch Frauen und ältere Menschen einem besonders hohen Risiko ausgesetzt und häufig diejenigen, die an den Folgen der Gewalt am schwersten zu tragen haben. Handicap International ist auch nach dieser erneuten Gewalteskalation weiterhin vor Ort und unterstützt die Menschen, die von den Angriffen betroffen sind.

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